Presse

30. 12. 2003

Music Manual (Manfred Jonak)

Anika Vavic

Haydn/ Skrjabin/ Ravel/ Prokofjew ORF-Wien "Rising Stars"

ORF CD No.339

Siebeneinhalb Oktaven, verteilt auf einen Steinway D-274, werden zunchst fr Joseph Haydns Sonate D-Dur Hob. XVI/19 unter die Fittiche genommen. Diese Fittiche, besser Pianistenhnde, gehren der blutjungen Anika Vavic, die nicht nur diese 3-stzige Sonate auf CD verewigt hat, sondern auch Skrjabin, Ravel und Prokofjew aus dem Reisegepck holte. Anika Vavic, die mit 7 Jahren in ihrer ursprnglichen Heimat Belgrad erstmals unterrichtet wurde, anschlieend mehrere internationale Wettbewerbe fr sich entschied, Auszeichnungen gewann, schlielich mit 16 Jahren anfing, bei Noel Flores in Wien zu studieren, hat sich fr ihren Zyklus also Skrjabins "Quatre Morceaux", Ravels "Valses nobles et sentimentales" und Prokofjews "Sonate No.6 A-Dur op.82" ausgesucht. Fangen wir mit Prokofjew, dem jngsten Komponisten, an. Die 4-stzige Sonate, die drei mig bis sehr schnelle und einen sehr langsamen "Walzersatz" an 3.Stelle (!) enthlt, die motivisch mal wild, bizzar, dann wieder lieblich bis geschmeidig klingt, verlangt von A. Vavic nicht nur technisch viel ab. Sie gipfelt in z.T. raschen Lagenwechseln, lauten Arpeggien, flinken Intervallsprngen und rasch pendelnder Dynamik. Die explosive Kraft, die mit dem sofortigen Erffnen der Hauptthemen frei wird, vermag die Pianistin so toll einzufangen, da man Prokofjews Gemt unmittelbar vor Augen hat. Maurice Ravel kommt mit seinen 8 kompakten Zyklen (die berschrift bezieht sich auf Typen des Wiener Walzers von Schubert) bei A. Vavic ebenfalls gut an. Das Melancholische, Sentimentale in "Assez lent" rahmt die Pianistin mit eruptiven Fortes und Arpeggien ebenso ein wie mit einem langsamen, geschmeidigen Finger-Walking. Skrjabins expressionistisches Quatre Morceaux, das von vertrumten Motiven (Fragilit), schlenderden Rhythmen (Prelude), tonalen Wallungen (Poeme aile) und Hoffnung (Danse languide) geprgt ist, gibt A. Vavic mit Temperament in Schben wieder. Haydns Sonate, die mit der punktierten Harmonik von Bach verwandt scheint, bietet ein Andante (2. Satz), das mit springenden Intervallfiguren im Ba und sowohl leisen, dnnen, dann wieder mit lauteren, dichten Skalierungen der Melodiehand einhergeht. Auch im Allegro Assai und im Moderato (1.Satz) kann Anika Vavic berzeugen. Noch eine Kostprobe?

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